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Einleitung:
Hybridgitarren, die sowohl Nylon- als auch Stahlsaiten integrieren, gehen über die traditionelle Trennung zwischen klassischen und Westerngitarren hinaus.
Doch der wahre Unterschied liegt nicht nur in den Saitenmaterialien, sondern auch in innovativen technologischen Elementen wie Tonabnehmern (Pickup-Systemen),
Bauweise und Verwendung von MIDI Technik (Hexaphonic Pickups). Dieser Artikel erkundet die Welt der Hybridgitarren und hebt besonders die technologischen
Aspekte hervor, die diese Instrumente zu einzigartigen Klangquellen machen.
Tonabnehmer-Technologie:
Ein zentraler Unterschied bei Hybridgitarren liegt in den Tonabnehmer-Systemen. Viele Modelle sind mit fortschrittlichen Piezo-Tonabnehmern ausgestattet,
die den natürlichen Klang der Saiten präzise einfangen. Einige bieten sogar eingebaute Mikrofone für eine noch feinere Klangdifferenzierung.
Die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Tonabnehmern zu wählen, verleiht Gitarristen die Flexibilität, ihren Klang nach ihren Vorlieben zu formen.
Hexaphonic Pickups:
Einige Hybridgitarren sind mit Hexaphonic Pickups ausgestattet, die jeden Saitenschwingung separat aufnehmen. Dies ermöglicht eine präzise Verarbeitung
und individuelle Kontrolle über jede Saite. Gitarristen können so unterschiedliche Effekte auf einzelne Saiten anwenden, was zu einer erweiterten
Klangpalette führt. Diese sechsfache Trennung ermöglicht eine beispiellose Kontrolle über die einzelnen Saiten, was eine nuanciertere und präzisere
Wiedergabe des Gitarrenklangs ermöglicht.
Solid Body vs. Halb-Akustisch:
Hybridgitarren sind nicht nur auf die traditionelle Holzkorpus-Bauweise beschränkt. Die meisten Modelle verfügen über einen Solid Body, ähnlich wie bei
E-Gitarren, was zu einer besseren Kontrolle von Rückkopplungen und mehr Sustain führt. Auf der anderen Seite bieten halb-akustische Hybridgitarren eine
Mischung aus Resonanzkörper und massivem Korpus, was zu einem ausgewogenen Klangbild führt. Die Wahl der Bauweise ermöglicht es Gitarristen, das Instrument
an ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen.
Vielseitigkeit in Genres und Spielstilen:
Durch die Kombination von fortschrittlichen Technologien mit der Verschmelzung von Nylon- und Stahlsaiten bieten Hybridgitarren eine bemerkenswerte
Vielseitigkeit. Von Jazz über Rock bis hin zu elektronischen Genres ermöglichen diese Instrumente Gitarristen, ihren eigenen einzigartigen Klang zu gestalten.
Beliebte Modelle und Gitarristen:
Hersteller wie Godin, Yamaha, Harley Benton oder Fender haben Hybridmodelle mit fortschrittlichen Technologien im Angebot. Künstler wie Robert Fripp,
Pat Metheny, Steve Howe und Andy Summers haben Hybridgitarren in ihren innovativen Ansätzen zur Klanggestaltung genutzt.
Fazit:
Hybridgitarren repräsentieren nicht nur die Verschmelzung von Nylon und Stahlsaiten, sondern auch einen Schritt in die Zukunft der akustischen
Gitarrentechnologie. Durch den Einsatz fortschrittlicher Tonabnehmer, unterschiedlicher Bauweisen und innovativer Pickups bieten diese Instrumente
Gitarristen eine neue Dimension kreativer Möglichkeiten. Hybridgitarren sind nicht nur Instrumente, sondern Klangspielplätze für Musiker, die ihre Musik
auf ein neues Niveau heben möchten.
Review: Godin Multiac ACS (Hexaphonic Pickups)
Die Godin Multiac ACS wurde im Jahr 1998 als Teil des angesehenen Godin-Programms eingeführt und hat sich seitdem in den Farben Schwarz, Blau und Natur
bewährt. Sie bietet klassischen Gitarristen ein Bühneninstrument, das dank seiner schlanken Bauweise mit einem 22-Bund-Hals und einem dünnen Korpus von nur
50 mm Dicke äußerst rückkopplungsresistent ist. Die Schwingungsumwandlung erfolgt über sechs in den Palisandersteg eingelassene RMC-Transducer, die durch
einen Volume-Regler und einen Dreiband-EQ kontrolliert werden können. Für den Synth-Access-Betrieb steht eine 13-polige DIN-Buchse zur Verfügung, die
kompatibles MIDI-Equipment mit relevanten Daten versorgt.
Der Korpus der ACS besteht aus drei Ahornteilen, einer 7 mm starken Ahorndecke und etwa 1 mm Quilted-Maple-Furnier, was dem Instrument nicht nur Stabilität,
sondern auch eine ästhetisch ansprechende Optik verleiht. Hohlkammern zwischen Steg und Anschlussplatte sowie zusätzliche Kammern unter dem Steg und in der
oberen Korpusschulter verbessern die Resonanz des Instruments weiter. Der Stegdeckel beherbergt das Batteriefach, während der andere die Elektronik abdeckt.
Das Bedienfeld der Elektronik auf der Decke ist von zehn kleinen Schalllöchern umgeben.
Die präzise Aufnahmefräsung gewährleistet eine optimale Fixierung des verschraubten Halses, obwohl es in einigen Fällen zu Problemen mit einer der vier
Schrauben kam, die durch das Einsetzen eines Holzdübels behoben wurden. Der einteilige Mahagoni-Hals mit einem Ebenholz-Griffbrett bietet hohen Spielkomfort
und ist mit 22 rund abgerichteten schmalen Bünden ausgestattet. Um der ACS ein gewisses klassisches Flair zu verleihen, wurden ihr eine Fensterkopfplatte
und hochwertige Klassikmechaniken spendiert.
Praktisch betrachtet mag die Multiac ACS für konventionelle Klassikgitarristen etwas gewöhnungsbedürftig sein, jedoch ist sie für Spieler von Akustik- und
E-Gitarren ein Gewinn. Der 48 mm breite Hals mit ovalem D-Profil und leicht gewölbtem Griffbrett bietet zwar einen hohen Spielkomfort, ist aber um mindestens
4 mm zu schmal. Wünschenswert wäre, dass das Instrument dank seiner Hohlkammern auch ohne Verstärkung einen lauten und resonanten Klang erzeugt.
Die ACS mit ihrer Synth-Access-Funktion und ihrem robusten Design eignet sich ideal für den Bühneneinsatz und bietet dem Benutzer eine breite Palette
kreativer Möglichkeiten. Insgesamt ist die ACS eine exzellente und vielseitige Klassik-Gitarre, die den Anforderungen von Profis und ambitionierten Spielern
gleichermaßen gerecht wird.